Der Impfplan, den jeder Welpenhalter kennen sollte

Welche Impfungen für Welpen sind Pflicht? Ein Impfplan für Tollwut, Hunde-Staupe und Co. und alle Antworten rund um die Immunisierung deines Hundes.

Deinen Welpen zu impfen gehört zu den Aufgaben, die dich als neuen Hundehalter*in erwarten.  Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Tollwut Impfung beim Hund? Wann musst du deine Welpen das erste Mal zum Tierarzt bringen? Und wie sieht es z.B. mit einer Impfung gegen Hunde-Staupe aus? Alle Antworten rund um die Immunisierung gegen Krankheiten findest du im folgenden Text:

Welpen impfen – aber gegen was und wann?

Eine Impfung deines Welpen verringert sein Risiko, sich mit Erregern anzustecken. Einen hundertprozentigen Schutz bieten sie nicht, denn die meisten Viren entwickeln sich ständig weiter. Trotzdem kannst du deinen kleinen Hund so vor schwerwiegenden Folgen schützen. Wie sieht der Impfplan für Welpen aus?

Impfungen für Welpen in der 8. Woche

Das erste Mal impft der Tierarzt die kleinen Hunde in der achten Lebenswoche. Häufig übernimmt noch der Züchter diesen Vorgang. Wenn du deinen Welpen später bei ihm abholst, solltest du dir die Impfungen nachweisen lassen. Sie sind im EU-Heimtierausweis oder Impfpass deines Welpen aufgeführt. Gegen folgende Krankheiten sollte dein Welpe zu diesem Zeitpunkt geschützt sein:

Staupe

Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Staupe bei Hunden eine der häufigsten Todesursachen. Die Viruserkrankung befällt die inneren Organe deines Vierbeiners sowie sein Nervensystem. Neben schweren Schäden an Rückenmark und Gehirn, sind auch die Augen der Hunde sowie bei frühen Erkrankungen vor dem ersten Zahnwechsel ihr Gebiss betroffen. Seit der vorgeschriebenen Impfung gegen Staupe sind diese Fälle aber glücklicherweise absolute Ausnahmen.

Parvorvirose

Auch unter dem Namen Hundeseuche bekannt, befällt dieser heimtückische Virus besonders Welpen. Er überträgt sich oft über Ausscheidungen am Wegesrand. Dein Hund bekommt dann einen blutigen Durchfall. Im schlimmsten Fall führt der hohe Flüssigkeitsverlust der Tiere zum Tod. Die Erkrankung wurde erst vor etwa 40 Jahren entdeckt und ist noch immer nur durch Impfung oder sehr rasche Behandlung durch den Tierarzt aufzuhalten.

Leptospirose

Diese Krankheit führt im schlimmsten Fall zu schweren Leber- und Nierenschäden. Sie wird über Bakterien übertragen. Meist trinken Hunde diese z.B. aus stehenden Gewässern oder stecken sich über die Ausscheidungen von Nagetieren wie Ratten und Igeln an. Das Bakterium gelangt über die Schleimhaut ins Blut. Manchmal bricht die Leptospirose nicht direkt aus, dein Hund ist aber dann Krankheitsträger und kann andere Vierbeiner und sogar Menschen anstecken.

Hepatitis 

Noch immer verlaufen Hepatitis-Fälle oft tödlich für Hunde. Diese stecken sich über erkrankte Tiere an, die Viren befallen dann die Leber des Hundes. Das kann zu sehr plötzlichen, schlimmen Krankheitsverläufen führen, aber auch langfristige chronische Verläufe sind nicht selten. Dann nimmt die Leberfunktion stetig ab. Vor dieser Viruserkrankung sind auch Menschen nicht sicher. Du erkennst sie bei deinem Hund an geröteten Maulschleimhäuten, trüben Augen, vermehrten Blutungen und Symptomen für Schmerzen im Oberbauch.

Impfungen für Welpen in der 12. und 15. Woche

Zum einen frischt der Tierarzt die obigen Impfungen deines Hundes jeweils in der zwölften und fünfzehnten Woche noch einmal auf. Zum anderen kommt in der Regel eine weitere Impfung für deinen Hund hinzu:

Tollwut

Dieses Virus fühlt sich sowohl in tierischen Körpern als auch in menschlichen wohl. Gefürchtet ist es vor allem, da es das Nervenzentrum mit Rückenmark und Gehirn befällt. In Deutschland gilt die Krankheit seit 2008 als besiegt. Im Ausland sterben aber immer noch Hunde an den Folgen der schweren Gehirnhautentzündungen. Besonders betroffen sind Länder in Osteuropa, Afrika und Asien. 

Bei uns kann ein Biss durch ein Wildtier noch immer zu einer Infizierung führen. Wenn du darüber nachdenkst, ob die Tollwut Impfung für deinen Hund notwendig ist (Pflicht ist sie nicht), dann helfen diese Überlegungen:

  • Willst du mit deinem Hund verreisen? Und falls ja, wohin?
  • Soll dein Hund regelmäßig in die Tierpension? Dort ist eine Tollwut Impfung Pflicht.
  • Möchtest du eine Hundeschule oder einen Hundeplatz besuchen? Auch hier ist eine Tollwutimpfung Pflicht.
  • Kommt dein Welpe womöglich aus dem Ausland? 
  • Wollt ihr gemeinsam an größeren Hundeveranstaltungen wie Preisturnieren teilnehmen? Die meisten Veranstalter setzen eine Tollwut Impfung für Hunde voraus.

Die Impfungen der 8.Woche sind in Deutschland verpflichtend für Hundehalter*innen. Manche Expert*innen empfehlen sie auch erst zur 9.Woche. Außerdem kannst du darüber nachdenken, deinen Welpen auf freiwilliger Basis gegen folgende Krankheiten impfen zu lassen, diese sind jeweils sehr umstritten:

Die Entscheidung für oder gegen die Wahlimpfstoffe solltest du nicht nur von deinen persönlichen Überzeugungen abhängig machen, sondern auch vom Alter, dem Gesundheitszustand und den künftigen Haltebedingungen deines Hundes. Unbestritten ist, dass die Impfung für Welpen eine körperliche Belastung ist. 

Nebenwirkungen von Impfungen für Welpen

Die freiwilligen Hundeimpfungen führen in manchen Fällen zu Beschwerden oder gesundheitlichen Schäden. So ist z.B. die Impfung gegen das Herpesvirus bei Hündinnen ein steter Diskussionspunkt unter Hundehalter*innen, da manche eine hohe Welpensterblichkeit damit verbinden. Bei den Pflichtimpfungen ist aber ebenfalls unbestreitbar, dass sie die Ausbreitung der Krankheiten Staupe, Leptospirose, Pravovirose und Hepatitis stark eingedämmt haben. An diesen Viren und Bakterien sterben mittlerweile kaum noch Hunde. 

Impfreaktionen bei Hunden

Wenn du einen Welpen kaufst, trägst du eine Verantwortung – für sein Leben, aber auch für andere Tiere und Menschen. Viele geschützte Tiere tragen dazu bei, dass es weniger tote Hunde gibt. Trotzdem kann eine Impfung für Welpen mit Nebenwirkungen verbunden sein.  Ähnlich wie wir Menschen spüren sie die Einstichstelle der Impfnadel noch eine Weile. Du kannst hier eine kleine Beule erkennen, die jedoch nach spätestens acht Wochen verschwunden ist. Außerdem solltest du zwei bis drei Tage mit einer erhöhten Müdigkeit deines kleinen Hundes rechnen. Sorge für genug Ruhe und überanstrenge den Hund nicht mit zu langen Spaziergängen.

Schwere Beschwerden wie Fieber, Fressunlust, Kopfschwellungen, aber auch Erbrechen, Atemnot und Schwäche kommen seltener vor, sind aber durchaus denkbar. Deshalb ist eine gute Tierarztbetreuung wichtig. Der Arzt deines Vertrauens kann individuell auf dein Tier eingehen und dich beraten. 

Die Voraussetzung für eine Impfung deines Welpen ist selbstverständlich, dass er vollständig gesund ist. Tritt trotzdem eine Unverträglichkeit gegenüber einem Impfstoff auf, kann der Arzt deinem Welpen helfen.

Impfungen für Welpen auffrischen

Die Pflichtimpfungen in der achten sowie zwölften und sechzehnten Woche hat dein Welpe gut überstanden – aber was kommt dann? Impfungen für Hunde müssen natürlich regelmäßig aufgefrischt werden. Doch erstmal hat dein Vierbeiner seine Ruhe, denn die erste Auffrischung ist erst im 15.Monat nötig.

Danach empfiehlt die Veterinärmedizin mittlerweile nur noch eine komplette Grundimmunisierung im Turnus von drei Jahren. Das gilt für Hepatitis und Parvovirose, aber auch bei einer Staupe Impfung für Hunde. Die Leptospirose stellt einen Sonderfall dar. Hier raten Experten zu einer Auffrischung nach spätestens einem Jahr, besser alle 6 bis 9 Monate. Die Tollwut-Impfung solltest du vor jeden Aufenthalt im Ausland auffrischen, da für deine Einreise nicht die bestehende Immunität deines Hundes ausschlaggebend ist, sondern nur die Gesetzgebung des jeweiligen Landes. Informiere dich also vorher in der jeweiligen Gesetzgebung, ob du für den Urlaub nach-impfen musst oder nicht.

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Leichtsinn versus Hundehaftpflicht

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