
Ist Schluckauf für Hunde gefährlich?
Hunde können genau wie Menschen einen Schluckauf bekommen - meist sind die Gründe dafür harmlos und der "Hicks" verschwindet von allein.

By Luko
Wenn der Hund ständig an den Ohren kratzt und den Kopf schüttelt, leidet er wahrscheinlich an einer Ohrenentzündung.
Eine Otitis oder Ohrenentzündung beim Hund ist ein häufig auftretendes Symptom, das unterschiedliche Ursachen haben kann. Damit die schmerzhafte Erkrankung nicht chronisch wird und zu Schäden am Gehörgang führt, die oft nur noch operativ behandelt werden können, sollte der Hund bald zum Tierarzt gebracht werden.
Für die Entstehung einer Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa) bei Hunden gibt es vielfältige Ursachen. Vor allem die anatomischen Gegebenheiten des Hundeohrs sind dabei ein entscheidender Faktor: So sind Hunderassen mit großen Schlappohren wie Spaniel oder Laufhunde besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen, da sich aufgrund der mangelnden Belüftung des Ohres in den Gehörgängen leicht Wärme staut oder Flüssigkeit sammelt. Damit ist ein perfekter Nährboden geschaffen, in dem sich Bakterien, Pilze oder Parasiten festsetzen können.
Andere Hunde haben aufgrund besonderer Rassemerkmale sehr enge Gehörgänge (z.B. Bulldogge, Mops) oder extrem dichte Behaarung (z.B. Pudel, Bobtail) in den Ohren, was einen ähnlichen Effekt hat wie die Schlappohren - Feuchtigkeit, Wärme und Schmutz können sich in den Ohren sammeln und Krankheitserreger haben leichtes Spiel.
Weitere häufige Auslöser einer Ohrenentzündung beim Hund:
Wird eine Ohrenentzündung beim Hund nicht rechtzeitig behandelt, kann sie durch das Trommelfell auf das Mittelohr übergehen und schlimmstenfalls zu bleibenden Schäden bis hin zu Taubheit führen.
Unabhängig von der Ursache führt eine Ohrenentzündung beim Hund immer zu ähnlichen Symptomen. Die Veränderungen im Gehörgang verursachen einen ständigen Juckreiz, später kommen mit zunehmender Schädigung der Schleimhaut im Ohr auch Schmerzen hinzu. Der Vierbeiner versucht, durch ständiges Kratzen an den Ohren, Schütteln des Kopfes oder Reiben an Gegenständen, gegen diese dauernde Irritation anzukämpfen. Ist die Otitis nur auf einer Seite ausgeprägt, hält der Hund den Kopf oft zu der erkrankten Seite hin schief.
Ein betroffener Hund ist meist sehr berührungsempfindlich, manche Vierbeiner wollen aber gerade an den Ohren massiert werden, um so dem Juckreiz kurzfristig zu entkommen. Bei näherer Betrachtung der Ohrmuschel und des Gehörganges fällt meist eine deutliche Rötung der Haut auf, es können auch bereits Schwellungen erkennbar sein. Kratzt der Hund sich sehr viel, kann es auch zu oberflächlichen blutigen Verletzungen kommen.
Da das Tier kaum Schlaf findet, kann eine vermehrte Reizbarkeit und Nervosität auftreten. Viele betroffene Hunde haben plötzlich kaum noch Interesse daran, zu spielen oder spazieren zu gehen, selbst die Futteraufnahme kann eingeschränkt sein.
In der Tiefe des Ohres bilden spezielle Drüsen das Ohrenschmalz, welches normalerweise die Schleimhaut im Ohr schützt und pflegt. Ist das Ohr entzündet, funktioniert meist die Selbstreinigung nicht mehr, es bildet sich vermehrt Sekret, das oft sehr unangenehm riecht. Schmierige, krustige oder dunkel gefärbte, krümelige Beläge im Ohr sind immer ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.
Je länger eine solche Otitis besteht, desto mehr verdickt sich das Epithel im äußeren Gehörgang aufgrund der entzündlichen Vorgänge - die zunehmende Verengung verschlechtert die Problematik immer weiter. Durch das dauernde Kratzen und Schütteln kann zudem ein Othämatom entstehen: In der Ohrmuschel kommt es zu Blutungen aus feinen Hautgefäßen in die Schicht zwischen äußerer Haut und innen liegendem Ohrknorpel, das Ohr wird dick, warm und steht oft unnatürlich ab.
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Bei einem Hund mit dem Vorbericht "Schütteln, Kratzen, Kopf-Schiefhaltung" wird der Tierarzt eine genaue Untersuchung beider Ohren durchführen. Mit Hilfe eines Otoskops können die äußeren Gehörgänge genau begutachtet werden, und die entzündlichen Veränderungen werden so schnell erkannt.
Schwieriger kann es sein, die genaue Ursache für die Ohrenentzündung herauszufinden. Während sich Parasiten wie Ohrmilben relativ einfach in einem Ausstrich des Ohrsekretes unter dem Mikroskop darstellen lassen, erfordert die Diagnose einer anderen Grunderkrankung unter Umständen weitere Schritte. Allergien, Unverträglichkeiten oder innere Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen können oft nur im Ausschlussverfahren festgestellt werden. Daher ist es in diesen Fällen wichtig, den Hund ganzheitlich zu untersuchen und nicht nur seine Ohren, denn häufig finden sich weitere Veränderungen an der Haut oder anderen Organen. Hat ein Fremdkörper oder eine Zubildung im Ohr die Entzündung ausgelöst, so müssen diese entfernt werden.
Vorrangig muss es bei der Behandlung darum gehen, den andauernden Juckreiz und die schmerzhaften Prozesse im Ohr zu stoppen, damit der Hund zur Ruhe kommt und die Ohren abheilen können. Dazu wird der Tierarzt in einem Abstrich des Ohrsekretes die beteiligten Keime (Bakterien, Pilze etc.) bestimmen, um das richtige Medikament auszuwählen.
Meist handelt es sich dabei um Kombi-Präparate, die sowohl gegen die Keime wirken als auch die Entzündungsprozesse stoppen. Diese werden als Salbe, Tropfen oder Spülung tief in den Gehörgang eingebracht und vorsichtig durch Massage des Ohres eingearbeitet. Eine solche Behandlung muss unbedingt über die vom Tierarzt verordnete Zeitdauer regelmäßig durchgeführt werden, da sich bei vorzeitigem Abbruch Resistenzen gegen die verwendeten Antibiotika bilden könnten und die Otitis schließlich immer schlimmer wird.
Wurden Ohrmilben nachgewiesen, ist zudem ein antiparasitär wirkendes Medikament notwendig, welches die Milben und alle Entwicklungsstufen zuverlässig abtötet. Wird eine systemische Grunderkrankung festgestellt, so muss diese ebenfalls behandelt werden, um dauernde Rezidive der Entzündung zu vermeiden. Ist es bereits zu einem Othämatom gekommen, so wird dieses entweder konservativ durch Absaugen des Blutes, Spülung der Wundhöhle und einen Druckverband behandelt, oder es muss chirurgisch therapiert werden.
Von einer Eigentherapie der Ohrenentzündung mit Hausmitteln muss dringend abgeraten werden - zum einen kann sich die Entzündung durch eine falsch durchgeführte manuelle Reinigung der Ohren noch verschlimmern, zum anderen sind für die Entzündungsprozesse unterschiedliche Bakterien, Pilze oder Parasiten verantwortlich, die jeweils mit anderen Medikamenten behandelt werden sollten. Die Otitis setzt Deinen Hund unter erheblichen Stress, er kommt aufgrund des Juckreizes und der Schmerzen kaum zur Ruhe, daher solltest Du so schnell wie möglich eine professionelle Behandlung durchführen lassen. Auch die Gefahr von weiteren Komplikationen wächst mit jedem Tag, den die Entzündung falsch oder gar nicht behandelt wird.
Lass Dir vom Tierarzt genau zeigen, wie Du die Ohren Deines Vierbeiners richtig reinigen und pflegen kannst. Ist die akute oder bereits chronische Ohrenentzündung schließlich durch die Therapie abgeklungen, kann die regelmäßige fachgerechte Pflege der Hundeohren helfen, Rezidive zu verhindern.
Je nachdem, welche Ursache zu der Ohrenentzündung beim Hund geführt hat, kann dieses Symptom immer wieder auftreten. Vor allem anatomische Prädispositionen wie Schlappohren oder enge Gehörgänge lassen die Problematik häufig erneut aufflammen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine professionelle Reinigung der äußeren Gehörgänge kann in solchen Fällen helfen, die Entzündungsprozesse zu vermeiden.
In schweren Fällen, wenn der Hund immer wieder unter einer Ohrenentzündung zu leiden hat, kann unter Umständen auch eine chirurgische Versorgung notwendig werden. Dabei wird der verengte Gehörgang operativ erweitert, in manchen Fällen muss sogar ein Teil des Ohres freigelegt und offen gehalten werden, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten.
Als Ultima ratio in Fällen, die sich überhaupt nicht mehr mit Medikamenten in den Griff bekommen lassen, kann sogar der komplette Gehörgang operativ entfernt werden. Danach ist das Hörvermögen des Hundes auf der Seite stark eingeschränkt.
Tierärztliche Leistungen werden nach den Vorgaben der Gebührenordnung für Tierärzte abgerechnet. Die Untersuchung und Behandlung einer Ohrenentzündung beim Hund kann je nach deren Ursache und Ausprägung schnell teuer werden - für einen chirurgischen Eingriff ist mit Kosten von mehreren Hundert bis über Tausend Euro zu rechnen.
Eine Tierkrankenversicherung von LUKO gibt Dir die Sicherheit, dass Du diese hohen Kosten nicht alleine tragen musst.
Die Entstehung einer Otitis lässt sich oft kaum verhindern. Neigt ein Hund allerdings zu Ohrenentzündungen oder liegt eine andere Erkrankung zugrunde, so kann durch regelmäßige Untersuchungen und Reinigung der Gehörgänge oft Schlimmeres verhindert werden.
Vor allem im Sommer, wenn das Gras und Getreide reif ist und Grannen trägt, solltest Du darauf achten, dass Dein Vierbeiner nicht durch Felder oder hohes Gras tollt, denn schnell kann sich eine solche Granne ins Ohr verirren und dort eine Entzündung auslösen. Und werden Ohrmilben festgestellt, empfiehlt es sich, immer alle Tiere eines Haushaltes dagegen zu behandeln, denn diese kleinen Parasiten verbreiten sich durch direkten Kontakt von Tier zu Tier und befallen außer Hunden auch Katzen.
Siehe auch:
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