Nie wieder Bellen und Heulen - So fährt dein Hund gerne Auto

Ein Hund im Kofferraum oder auf dem Beifahrersitz – was geht, was ist verboten? Tipps rund um Hundekorb, Trenngitter und Transportbox für den Hund im Auto:

    Über kurz oder lang stellt sich als Hundehalter*in die Frage, wie du längere Strecken mit deinem Vierbeiner zurücklegen willst. Ein Hundetransport im Auto ist für Anfänger zunächst eine Herausforderung. Soll der Hund in den Kofferraum? Oder schnallst du den Hund im Auto an? Lies im Folgenden welche Hilfsmittel rund um Hundekorb, Trenngitter und Transportbox für den Hund im Auto sinnvoll sind und wie du deinen Vierbeiner an diese Art der Fortbewegung gewöhnst:

    Musst du deinen Hund im Auto anschnallen?

    Du willst mit deinem Hund zum Gassi gehen in den Wald fahren oder musst mit ihm zum Tierarzt – eine Autofahrt ist gelegentlich unvermeidbar. Es gibt zwei Möglichkeiten, deinen Vierbeiner im Auto zu transportieren: Entweder im abgetrennten Kofferraum oder mit einem Sicherheitsgurt auf der Rückbank oder dem Beifahrersitz. Die Antwort auf die Frage, ob du deinen Hund anschnallen musst, lässt sich also klar mit „Ja“ beantworten, wenn er nicht durch ein Gitter vom Fahrerraum getrennt ist.

    Der deutsche Gesetzgeber hat in der Verkehrsordnung festgelegt, dass Hunde als „Ladung“ gelten – und diese muss beim Transport gesichert sein. Die Gründe für die Anschnallpflicht sind nachvollziehbar:

    • Der Hund sollte dich während der Fahrt nicht ablenken.
    • Bei einem Unfall, sollte der Hund niemanden gefährden, wenn er herausgeschleudert wird.
    • Bei einem Unfall sollte dein Hund selbst gesichert sein, damit ihm nichts passiert.

    Wer gegen diese Regelung verstößt, riskiert also nicht nur eine Bußstrafe von 35 – 75 Euro, sondern auch das Leben seines Hundes. 

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    Die perfekte Ausrüstung für einen Hundetransport im Auto

    Für einen Hundetransport mit dem Auto hast du die Wahl zwischen Hund im Kofferraum oder Hund im Fahrerraum. Oft hängt die Entscheidung nicht nur von der Größe deines Hundes, sondern auch von seinem Charakter ab. Wenn der Hund während der Autofahrt im abgetrennten Kofferraum liegt, brauchst du ein Trenngitter. Für Transporte auf dem Rücksitz oder auf dem Beifahrersitz gibt es Hilfsmittel wie Hundegeschirre, Transportboxen, Hundedecken oder Körbchen für unterwegs:

    Trenngitter für Hunde im Auto

    Trenngitter oder –netze spannst du zwischen dem Kofferraum und dem Innenraum deines Fahrzeugs. Sie sollen verhindern, dass dein Hund bei einer Vollbremsung durch das Auto geschleudert wird oder im schlimmsten Fall durch die Windschutzscheibe. Für deinen Hund bedeutet diese Lösung mehr Bewegungsfreiheit, da im Kofferraum mit Trenngitter keine Anschnallpflicht besteht. Wichtig ist, dass dieses fachkundig angebracht ist, so dass es nicht verrutschen kann. Passe Trennnetze unbedingt der Größe und dem Gewicht deines Vierbeiners an, damit sie nicht bloße Dekoration sind, sondern deinen Hund im Ernstfall auch wirklich auffangen können.

    Hundedecke im Auto 

    Sowohl bei Hunden im Kofferraum als auch auf dem Beifahrer- oder Rücksitz kann eine Schondecke sehr hilfreich sein. Viele Hundehalter*innen nutzen dafür Decken aus dem heimischen Hundekörbchen. So muss sich dein Vierbeiner nicht erst an einen neuen und fremden Gegenstand gewöhnen. Dein Auto wird es dir jedenfalls danken, wenn du seine Sitzgarnitur vor Hundehaaren, Nässe und unwillkommenen Mitfahrern wie Zecken bewahrst.

    Transportbox für deinen Hund im Auto

    Die wahrscheinlich sicherste Variante, deinen Hund im Auto mitzunehmen, bietet eine Transportbox. Dein Vierbeiner hat dann seinen eigenen Rückzugsort und ist bestmöglich geschützt bei Unfällen. Du kannst die Transportbox zusätzlich mit Decken oder Kissen auslegen, damit der Hund es gemütlich hat. Beim Kauf einer Hundetransportbox solltest du auf folgendes achten:

    • Mindestgröße der Box:  

    Breite = 2 x die Breite des Hundes
    Länge= Nase bis Rute deines Hundes +15 cm
    Höhe = Maß von Pfoten bis Ohrenspitze + 15cm

    • Leichte Belüftung und Reinigung
    • Gute Befestigungslösung für Vorder- und Rücksitz
    • Ausreichende Stabilität entsprechend der Rasse und Größe deines Hundes
    • Material: Metall (lange Fahrten, jedoch schwer) oder Kunststoff (kurze Fahrten, da weniger stabil, jedoch leicht)

    Hundegeschirr fürs Auto

    Hunde im Auto anzuschnallen funktioniert nur mit einem passenden Hundegeschirr. Wenn dein Vierbeiner es z.B. liebt, auf dem Fahrersitz neben dir zu sitzen, dann darf er das mit der richtigen Ausrüstung. Beim Kauf eines Hundegeschirrs solltest du folgendes bedenken:

    • Längenverstellbarer Anschnallgurt, um das Geschirr an die Größe deines Hundes anpassen zu können. Der Gurt sollte möglichst kurz gehalten sein.
    • Reißfestes Material, hochwertige Verarbeitung
    • Stabile Haken und Nähte
    • Breite Riemen und Polsterung im Brustbereich, die deinen Hund nicht einschnüren.

    Hundekorb fürs Auto

    Im Gegensatz zu einer Transportbox ist ein Hundekorb fürs Auto meist komplett aus Stoff. Manche Modelle lassen sich oben schließen, Hundehalter*innen nutzen diese Möglichkeit jedoch selten. Dein Hund hat es dann sehr gemütlich, auf ein Hundegeschirr kannst du allerdings mit dem Körbchen nicht verzichten. 

    7 Tipps für einen entspannten Hundetransport im Auto

    Dein Hund heult auf, sobald er das Auto sieht? Oder wird im übel auf der Fahrt? Vierbeiner müssen sich erst an diese Art der Fortbewegung gewöhnen. Doch wie geht das am besten?

    1. Früh übt sich

    Du solltest bereits im Welpenalter mit der Gewöhnung ans Autofahren beginnen. Manche Züchter nehmen diesen Schritt sogar schon vorweg. Am besten gegen Angst hilft immer noch langsames Kennenlernen.

    2. Geduld ist der Schlüssel

    Zunächst geht es darum, kleine Fortschritte zu erzielen. Wenn du eine Hundetransportbox nutzen willst, führe das Tier langsam an den neuen Gegenstand heran. Soll er direkt ins Auto springen, zeige dem Vierbeiner deine Begeisterung bei jedem kleinen Erfolg.

    3. Belohnungen sind das Beste

    Wie bei vielen Lernprozessen kannst du deinen Hund auch beim Kennenlernen des Autos mit Leckerlis belohnen. Verknüpfe die positive Rückmeldung direkt mit der Handlung deines Hundes. Um ihn neugierig zu machen, hilft es z.B. auch, einen vollen Futternapf ins Auto zu stellen, ihn zunächst warten zu lassen und ihm dann das Kommando zu geben, fressen zu dürfen. Arbeitest du mit einer Transportbox, dann leg doch ein Leckerli ins Innere, um ihn zu locken.

    4. Reizvolle Verlockungen sind mehr als Futter

    Belohnungen mit Futter und Leckerlis funktionieren nicht immer. Neben Streicheleinheiten und Lob ist auch das Ziel jeder Autofahrt ein Lernprozess für deinen Hund: Ihr fahrt zusammen zu seiner Lieblingswiese? Ihr erkundet einen neuen Waldabschnitt? Das wird dein Hund positiv abspeichern.

    5. Transportvarianten ausprobieren

    Vielleicht erbricht sich dein Vierbeiner nur deshalb, weil er auf dem Beifahrersitz sitzt? Ein einfacher Trick besteht darin, auszuprobieren, ob sich dein Hund vielleicht im Kofferraum, auf dem Rücksitz oder in einer entsprechenden Hundebox wohler fühlt.

    6. Nicht sofort volle Fahrt auf weiter Strecken

    Zur Geduld gehört auch die Erkenntnis, dass Autofahren in vielen kleinen Schritten gelernt wird: Erst einmal soll dein Hund ins stehende Auto springen oder seine Box ausgiebig kennenlernen. Später fährst du dann zum ersten Mal einige Meter mit ihm. Dann kommt es zur ersten richtigen Ausfahrt. Die lange Reise in den Süden sollte nicht die erste Autofahrt im Leben deines Vierbeiners sein.

    7. Gewöhnung an die Transportbox 

    Wenn du dich für einen Transportbox für deinen Hund entscheidest, dann übt zunächst auf dem Trockenen, bevor es ins Auto geht. Locke ihn mit Futter oder einem Spielzeug und schließe die Tür erst, wenn dein Vierbeiner ganz entspannt darin liegt. Ist er besonders ängstlich, dann trainiere zunächst nur mit dem unteren Teil der Transportbox.

    Anschnallen für den besten Versicherungsschutz

    Noch ein guter Grund, um deinen Hund anzuschnallen: Keine menschliche Versicherung  zahlt, wenn ein Unfall passiert und dein Vierbeiner nicht angeschnallt war. Für alle anderen Unvorhersehbarkeiten auf eurer Reise gibt es die Hundehaftpflicht: Ein zerbissener MP3 Player im Fußraum des Autos oder ein verletztes Kleinkind auf dem Parkplatz, das deinen verängstigen Vierbeiner streicheln wollte?  Mit dem richtigen Versicherungspaket bist du auf alles vorbereitet. Sieh dir jetzt an, wie Luko dich im Ernstfall finanziell unterstützt, wenn die Autofahrt ins Blaue anders ausgeht als erwünscht.

    Siehe auch:

    Wieso dreht mancher Hund durch, wenn er andere Hunde sieht?
    10 Wege, wie Welpen Leinenführigkeit lernen
    Wenn dein Welpe deine Wohnung demoliert