7 Fakten über den Golden Retriever

Der freundliche Hund mit der goldenen Mähne ist überall. Doch was zeichnet einen Golden Retriever als Begleiter aus? Kannst du sein Porträt vervollständigen?

1. Die Abstammung des Golden Retrievers

Der Golden Retriever oder Goldie, wie er heute liebevoll von vielen Hundehalter*innen genannt wird, stammt ursprünglich genau wie der Labrador Retriever von der kanadischen Insel Neufundland. Seine Vorfahren kamen als Wasserhunde auf die Britischen Inseln. 1864 kreuzte der Engländer Lord Tweedmouth den einzigen Hund mit gelbem Fell aus einem Wurf von Wavy-Coated-Retrievern mit einer Tweed-Water-Spaniel-Hündin. Das war der Anfang der Zuchtbemühungen. Der Lord wollte eine Hunderasse für die Jagd kreieren, die das Apportieren (engl. retriever) von geschossenem Wild und Wasservögeln perfekt beherrschen sollte.

Die Nachkommen von Wasserhunden verpaarte Tweedmouth nach und nach mit Irish Red Settern, Schwarzen Retrievern und Bluthunden. Die neue Rasse wurde erstmal 1913 vom British Kennel Club anerkannt. Die Golden Retriever erfreuten sich schnell großer Beliebtheit. Nach Deutschland kamen sie vermehrt ab den 1980er Jahren, dann jedoch als gelehrige Familienhunde.

2. Die Zucht des Goldies

Heute unterscheidet man zwei Linien des Golden Retrievers: Die sogenannte Showlinie, Hunde mit schwererem Körperbau und dickem Fell, dessen Farbe meist heller ist als bei den Verwandten und die Arbeitslinie: Goldies, die  athletischer und schlanker gebaut sind und ein noch höheres Arbeitspathos als ihre ohnehin interessierten, wachsamen Kollegen der Showlinie zeigen. Goldies zählen zu der FCI Gruppe 8 „Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde“ und werden in der Sektion 1 als Apportierhunde geführt.

Seit den 80er und 90er Jahren boomt der Verkauf und die Zucht des Golden Retrievers bedingt durch zahlreiche Fernsehauftritte des hübschen Familienhunds. In Europa und dem angelsächsischen Raum wurde der Goldie der beliebteste Zuchthund überhaupt. In der Folge sprangen unseriöse Anbieter auf den Trend auf und vermehrten die Welpen, ohne auf eine Zuchtauslese zu achten. Um sich vor solchen Verkäufern zu schützen, solltest du deinen Welpen am besten nur vom Züchter kaufen. Die Portale des „Verbands für das Deutsche Hundewesen“ und der „Deutsche Retriever Club“ können dich bei der Auswahl beraten. Seriöse Anbieter versuchen, auch folgende Problematiken bei der Zucht auszuschließen:

Typische Erbkrankheiten des Golden Retrievers

  • Ellbogendysplasie
  • Epilepsie
  • Hereditärer Katarakt
  • Hüftgelenkdysplasie
  • Progressive Retina Atrophy

3. Der Charakter der Goldies

Golden Retriever sind die wahrscheinlich beliebtesten Familienhunde unserer Zeit. Doch woran liegt das? Was macht das Wesen dieser nicht nur äußerlich hübschen Vierbeiner aus?

Intelligenz

Golden Retriever wollen lernen und sind daher eher unkompliziert zu erziehen. Langeweile solltest du nicht aufkommen lassen, denn wer klug ist, will auch beschäftigt werden.

Ausdauer

Immer her mit den Aktivitäten! Der ehemalige Wasserhund im Golden Retriever schwimmt meist gerne, aber auch Bewegung an Land in Form von Wandern, Joggen und Radfahren macht dieser Hund begeistert mit.  Zudem sind Spiele in jeglicher Form ein Muss für diesen Vierbeiner.

Temperament

Wenn du dir einen Goldie kaufst, dann holst du dir einen sehr aktiven Hund ins Haus. Durch seine Größe und seinen Bewegungsdrang eignet er sich eher für Menschen mit viel Platz als für die kleine Stadtwohnung. Seine Gelassenheit erleichtert ihm den Umgang mit kleinen Menschen.

Arbeitspathos

Besonders in der Arbeitslinie, aber auch als Show-Goldie gilt: Immer mit vollem Arbeitseifer voran! Der intelligente Hund eignet sich sehr gut als Therapiebegleiter, Blindenführer oder für Einsätze bei der Rauschgiftsuche, im Rettungsdienst und bei der Polizei.

Freundlichkeit

Goldies sind sehr menschenbezogen und lieben Kinder. Einbrecher begrüßen sie im Zweifelsfall eher schwanzwedelnd, als dass sie deine Wohnung angemessen bewachen.

4. Das Aussehen des Goldies

Golden Retriever Hündinnen werden bis zu 56 cm hoch, die Rüden 61 cm. Ihr Gewicht liegt dabei zwischen 30 bis maximal 40 kg. Wie bereits erwähnt ist die Arbeitslinie deutlich schlanker, beide Typen verfügen jedoch über einen muskulösen Hals, agilen Körperbau und wohlgeformten Kopf. Ihre mittelgroßen Schlappohren und die dunklen Augen verleihen ihnen eine gewisse Niedlichkeit. 

Im Gegensatz zu den gelben Labrador Retrievern haben Goldies längeres Fell, das gewellt ist und über eine dichte Unterwolle verfügt. Dessen Farbgebung, die zwischen Hellbeige bis Gold und Creme variieren kann, ist sicherlich ein Grund für die große Anziehung dieser Rasse. Praktisch ist dieses Fell auch noch: Beim Schwimmen dringt kaum Feuchtigkeit bis zur Haut des Goldies durch.

5. Das richtige Futter für einen Golden Retriever

Wie bei allen Hunden solltest du in der Fütterung deines Goldies auf die individuellen Kriterien wie Aktivität, Gewicht, Größe und Alter achten. Ein gesunder Golden Retriever ist meist sehr aktiv, doch gibt es natürlich immer Ausnahmen. Daher kann der Energiebedarf nur am jeweiligen Tier gemessen werden. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass das richtige Futter für einen Goldie Rücksicht auf mögliche Krankheiten nehmen sollte. Leider überfüttern viele Hundehalter*innen ihre hübschen Vierbeiner. Neben Übergewicht sind es aber vor allem die Gelenkprobleme und mögliche Allergien, denen du frühzeitig in Absprache mit deinem Tierarzt entgegen wirken solltest.

6. Die Haltung eines Goldies

Der freundliche Hund mit dem herrlich schimmernden Fell zieht bei dir ein. So weit so gut, doch welche Erziehung braucht ein Golden Retriever und was solltest du sonst bei seiner Haltung beachten?

Dos

Aufmerksamkeit schenken

Der sensible Golden Retriever lebt vom Austausch mit Menschen. Daher ist es wichtig, dass du genügend Zeit für ihn hast und ihn nicht viele Stunden am Tag alleine wegsperrst.

Beschäftige mich!

Gemeinsame Zeit bedeutet mit einem Goldie immer: Aktive Zeit. Sowohl körperliche als auch geistige Beschäftigungen sollten selbstverständlich sein. Es braucht mehr als Gassigehen! Zum Beispiel Dummytraining, Apportierspiele, Obedience oder gleich eine offizielle Tätigkeit als Drogenhund beim Zoll.

Wasser tut gut

Die meisten Goldies lieben das feuchte Nass. Wenn gerade kein Meer oder See zur Verfügung steht, dann tut es auch mal die Sprenkel -Anlage für den Rasen oder eine große Pfütze.

Eine ruhige, jedoch bestimmte Hand

Wer klug ist, erkennt die Schwächen des Gegenübers. Obwohl die Erziehung des Goldies eher unkompliziert ist, solltest du deine Konsequenz nicht vergessen, wenn dir dein Hund fröhlich schwanzwedelnd gegenüber steht. Bleib ihm gegenüber jedoch immer liebevoll, er ist nämlich sehr sensibel.

Don’ts

Zerstörungswut wecken

Goldies, die geistig oder körperlich unausgelastet sind, können schon mal Möbel oder andere Gegenstände zerstören. Wenn das passiert, nimm es als Warnschuss und sorge dafür, dass dein Hund mehr Beschäftigung hat.

Vollzeit arbeiten

Alleine bleiben geht, ist aber meist schlimm für den Golden Retriever. Daher ist er eher ungeeignet für alle, die z.B. Single sind und den ganzen Tag im Büro arbeiten. Darf Goldie dorthin mit und hast du Zeit in der Mittagspause mit ihm zu trainieren? Dann ist das eine Überlegung wert.

Hunde = Spielzeug

Das Zusammenleben zwischen Kindern und einem Golden Retriever ist so harmonisch, dass man manchmal vergisst, dass auch hier Grenzen nötig sind. Kleine Menschen sollten den Hund als Tier wahrnehmen und ihn nicht als Kuscheltier missbrauchen

Überhitzung

Das lange, warme Fell des Goldies setzt ihm im Sommer oft zu. Deshalb sind lange Ausflüge bei Hitze nur mit ausreichenden Pausen im Schatten möglich. Wasser ist außerdem die perfekte Abkühlungsmethode.

7. Die Pflege eines Goldies

Golden Retriever auf Abwegen

Dein Goldie ist über das Ziel hinaus geschossen und hat dein Kind verteidigt, indem er einen anderen Hund gebissen hat? Oder hat sich dein triefend nasser Welpe über das weiße Tischtuch der Nachbarn gewälzt? Ob kleine oder große Schäden – mit der richtigen Hundehaftpflichtversicherung kann dir finanziell nichts mehr passieren. Luko bietet z.B. Schutz bei Verletzungen anderer, zerstörten Gegenständen oder finanziellem Verlust. Selbst der freundlichste Hund hat leider manchmal einen schlechten Tag. Informiere dich deshalb jetzt, wie du dich für ein Leben mit deinem Golden Retriever absichern kannst. 

Siehe auch:

Wieso dreht mancher Hund durch, wenn er andere Hunde sieht?
10 Wege, wie Welpen Leinenführigkeit lernen
7 Fakten über den Australian Shepherd
7 Fakten über den Labrador
7 Fakten über den Deutschen Schäferhund

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